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Tagestour am 13.08.2019 nach Maria Laach

Der Tag begann mit unbeständigem und nieseligem Wetter, das sich jedoch zu Sonnenschein und herrlicher Wärme mauserte. Was auch sonst, wenn Engel reisen, noch dazu in ein berühmtes Kloster, dachte sich Petrus wohl.
Mit dem Bus fuhren wir zu der schönen Abtei Maria Laach. Es handelt sich um eine hochmittelalterliche Klosteranlage, malerisch am Laacher See gelegen, im Landkreis Ahrweiler. Die Abtei wurde zwischen 1093 und 1216 als Stiftung von Heinrich II. von Laach und seiner Frau Adelheid erbaut, den Namen Maria Laach erhielt sie jedoch erst 1863 mit dem Einzug der Jesuiten. Das Kloster ist wurde 1892 von den Benediktinern wiederbesiedelt, zur Zeit leben dort 35 Benediktinerbrüder.

Maria LaachMaria Laach

Zuerst sahen wir uns im Kloster einen Film an, der uns über das Kloster selbst und das Klosterleben informierte. Dann holte uns Bruder Elias, ein fröhlicher und ungemein sympathischer Mönch, ab und führte uns durch die Klosteranlage. Die klösterliche Atmosphäre in den mittelalterlichen Gebäuden begeisterte uns. Besonders der Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert hatte es uns angetan. Es gehörte nur wenig Phantasie dazu, sich vorzustellen, wie hier jahrhundertelang Mönche gewandelt und gebetet haben.


Der Kreuzgang von Maria LaachDer Kreuzgang von Maria Laach


Der Höhepunkt der Führung war jedoch der Besuch in der Bibliothek, die ca. 260.000 Bände umfasst und bei jedem von uns einen gewaltigen Eindruck hinterließ. Unwillkürlich stieg uns bei diesem Anblick das Bild eines müden Schreibers im Scriptorium hoch, der über sein Stehpult gebeugt mit einer Feder und einem tönernen Tintenfässchen uralte Bücher abschrieb und mit farbigen Initialen verzierte. Leider sind nur noch 69 Handschriften der historischen Klosterbibliothek vorhanden, die sich –bis auf zwei - jedoch nicht mehr im Kloster befinden. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 blieben kaum Bücher erhalten; erst der Jesuitenorden, der das Kloster 1862 erwarb, richtete ein Studienzentrum ein und beschaffte neue Bücher.



Die Bibliothek von Maria LaachDie Bibliothek von Maria Laach


Die Führung endete in der Klosterkirche, wo wir den gregorianischen Gesängen der Benediktiner während des Mittagsgebets lauschten. Die meisten von uns zündeten Kerzen für liebe Verstorbene an. Anschließend blieb noch ein wenig Zeit, das Gelände zu erkunden und Andenken aus der klostereigenen Kunstwerkstatt, der Keramikmanufaktur oder der Buchhandlung, oder aber frisches Obst und Gemüse aus der Klostergärtnerei zu erwerben.

 

Die Klosterkirche von Maria LaachDie Klosterkirche von Maria Laach

 

Nach diesem wirklich schönen und beeindruckenden Vormittag ging es weiter zum Mittagessen in den Vulkanstuben, die allerdings in einsamster Einsamkeit lagen. Nur die wanderfreudigen Naturliebhaber blieben nach dem Essen dort und erkundeten die Gegend. Wir anderen fuhren mit dem Reisebus in eine kleine Gaststätte und genossen bei einem Kaffee oder Cappuccino den schönen Anblick auf den See. Unterwegs zeigte uns der Busfahrer Herr Link einige Sehenswürdigkeiten der Gegend, hauptsächlich Gebäude aus Vulkangestein.

 

 

Nach unserer Rückkehr bestiegen wir die Brohltalbahn, bei der es sich nicht um einen normalen modernen Zug handelt, sondern um eine altmodische Bahn mit Holzbänken, Holzverkleidung und Schiebetüren. Wir fühlten uns alle in glückliche alte Tage zurückversetzt. Sogar einen richtigen Schaffner mit blauer Weste, blauer Mütze und Ledertasche gab es, der mit seinem Getränkewagen nicht nur eifeltypische Getränke verkaufte, sondern uns mit seinen Scherzen und lockeren Sprüchen zum Lachen brachte. Zwischendurch genossen wir immer wieder den Ausblick in die herrliche Eifel mit ihren wogenden Getreidefeldern, Büschen, Bäumen und Blumen. Fast vierhundert Höhenmeter überwanden wir und blickten entweder vom Tal hinauf in die Höhen oder von hoch oben hinunter ins sonnenbeschienene Tal.

 

Die BrohltalbahnDie Brohltalbahn

 

Nach diesem rundherum gelungenen Tag in der Eifel ging es nun mit unserem Reisebus zurück ins heimatliche Solingen.